Der nachfolgende Artikel stammt von Herrn Gerhard Spannbauer, www.krisenvorsorge.com ( für die dortigen Inhalte übernehmen wir keine Haftung / Verantwortung ), dort finden Sie zahlreiche interessante Artikel, einen davon haben wir mit freundlicher Genehmigung des Autoren nachfolgend für Sie hier:
Gold in der Inflation
Dass Gold ein idealer Inflationsschutz ist, leuchtet unmittelbar ein. Inflation kommt aus dem Lateinischen „inflare“ = aufblähen. Es bedeutet erst einmal nur, dass die Geldmenge im System „aufgebläht“ wird. Das ist nicht unbedingt dasselbe wie Preiserhöhung. Zur Zeit erleben wir gerade so eine Situation. Die Unmengen an Geld, die momentan aus dem Nichts geschaffen werden, haben noch(!) keinen großen Einfluss auf die Preise, weil sie erst nach und nach aus dem Bankensystem in den Wirtschaftskreislauf sickern. Die Banken geben die Gelder eben nicht großzügig als Kredite aus, sondern behalten das Geld aus Angst vor einem Zusammenbruch lieber ein. Es kommt erst langsam bei den Waren und Verbrauchern an. Besonders bei den Rohstoffen wird es aber schon deutlich, denn dorthin fließt bereits ein Teil des „gedruckten Geldes“. An der Tankstelle oder beim Heizöl schlägt die Inflation schon spürbar auf unser Portemonnaie durch. Aber auch Kupfer, Weizen und Öle kosten schon deutlich mehr.
Die teurer werdenden Rohstoffe führen irgendwann auf breiter Front zu Preissteigerungen bei den Waren des täglichen Bedarfs. Die Hersteller müssen die Endpreise erhöhen, denn ihr Einkauf wird teurer. Bald reicht das Einkommen der Menschen nicht mehr so weit wie früher. Die Löhne müssen angehoben werden und dies wiederum erhöht Produktionskosten. So leiden die Menschen trotz Gelddruckerei doch ständig an Geldmangel. Die Lohn-Preis-Spirale dreht sich immer höher, es muss immer mehr Geld ausgegeben werden um Hunger und Unruhen zu verhindern. Im Stadium der beginnenden, leichten Inflation wird der Konsum angekurbelt, da die Menschen ihr noch vorhandenes Geld gerne ausgeben um es in Werte umzutauschen, das Haus zu renovieren etc. In einer voll ausgebrochenen Inflation muss man die Geldscheinbündel schleunigst in die nötigsten Bedarfsgüter umtauschen, weil man schon morgen weniger dafür bekommt, und es nie wirklich reicht.
In einer Inflation verhält sich Gold nicht nur als Geld, sondern auch als seltener Rohstoff Edelmetall, weil es nicht beliebig vermehrt werden kann. Gold ist eben echtes Geld, durch alle Jahrtausende Menschheitsgeschichte. Die Panik der Menschen, die ihr Vermögen in letzter Sekunde noch retten wollen, tut ein Übriges, und der Preis für Gold schießt nach oben. Man bekommt es kaum oder nur zu horrenden Preisen, weil niemand es verkauft.
In einer ausgewachsenen, galoppierenden Inflation ist es vollkommen unwichtig, welche Zahlenreihe mit wie viel Nullen an Papiergeldwert für eine Gold- oder Silberunze gezahlt werden würde. Die bunten Papierscheinchen sind nichts mehr wert, und niemand gibt noch etwas Werthaltiges dafür. Für ein Stück Gold dagegen bekommt man fast alles. Goldbesitzer tauschen das gelbe Metall so gut wie nie gegen Geld, wohl aber vorteilhaft gegen wertvolle Güter. Diese Erfahrung wurde bei vielen Inflationen bestätigt.
Üblicherweise erhöht eine Preisinflation die Kaufkraft der Edelmetalle sehr stark. Der Preis steigt nicht nur nominell an. Will sagen: man bekommt für eine Unze Gold oder Silber während einer hohen Preisinflation mehr Waren als vorher. In Argentinien konnte man zum Höhepunkt der Inflation ein gutes Haus für wenige Silberunzen erstehen.
Was sollten Sie tun?
Wer in ruhigen Zeiten und zu noch realen Preisen Gold und Silber gekauft hat, ist fein raus. Er hat echtes Geld, das von Tag zu Tag wertvoller wird. Jetzt ist noch Zeit, sein Vermögen zu reellen Preisen in Edelmetall umzuschichten. Nutzen Sie die Zeit!
Teilen Sie Ihre kostbaren Edelmetallreserven aber sorgfältig und vorausschauend auf.
Einen Teil Ihres Edelmetalls sollten Sie in Silber anlegen. Dieser Teil dient dazu, in der Krise Ihr Überleben und einen gewisse Lebensqualität dabei zu sichern. Die Höhe bemisst sich nach der Größe Ihrer Familie, nach den Möglichkeiten, sich selbst zu versorgen, ob Sie noch eine einträgliche Beschäftigung haben, ob es Krankheiten gibt, für die auch in Krisenzeiten teure Medikamente besorgt werden müssen. Im Klartext: Wenn Sie Bauer sind, brauchen Sie sich viel weniger Sorgen zu machen, als wenn Sie Vermögensberater sind. Korn, Gemüse, Eier und Fleisch verkaufen Sie immer, Finanzprodukte in einer solchen Krise gar nicht.
Schätzen Sie Ihren Bedarf für mindestens ein Jahr ein. Den Silberbestand sollten Sie dann etwa zur Hälfte in Unzen, zur anderen Hälfte in kleinen Silbermünzen wie Halb- und Viertelunzenstücke anlegen. Auch die Silberzehner der Deutschen Bundesbank sind dafür ideal, weil sie allgemein bekannt sind und sofort akzeptiert werden. Mit den kleinen Stückelungen sind Sie immer und überall ein gern gesehener Kunde. Die Unzen sind für größere notwendige Anschaffungen oder für Gelegenheiten zum Großeinkauf (z. B. Mehrere Säcke Getreide von einem Bauern oder eine halbe Kuh) gedacht. Damit stehen Sie und Ihre Familie leicht eine längere Krise durch. Achten Sie darauf, bekannte und akzeptierte Münzen zu halten. Exotische Sammlerstücke werden ungern genommen, weil der Verkäufer sie wahrscheinlich nicht bewerten kann. In solchen Zeiten spielt der Sammlerwert zudem keine Rolle.
Legen Sie den Rest in Gold an. Diesen Teil sollten Sie möglichst nicht antasten, das soll der Grundstock für die Zeit nach der Krise bzw. nach einer Währungsreform sein. Ihr Startkapital in ein neues Leben. Davon können Sie nach der Krise Investitionen tätigen und gehören zu den Wenigen, die eine hervorragende Gelegenheit auch nutzen können. Gründen Sie mit diesem Startkapital eine kleine Firma. Oder kaufen Sie ein schönes Haus mit einigen Goldunzen. Ihre Neustartreserven sollten möglichst über 10.000 Euro des heutigen Wertes betragen.
Bedenken Sie bitte: Sie werden nach der Krise weder Rente noch Arbeitslosengeld noch Sozialhilfe erhalten, weil der Staat genau wie seine Bürger bei Null anfangen muss. Sie brauchen Kapital für einen Neustart. Greifen Sie diese Kapitalreserve nur im Notfall vorher an, denn sie ist ganz schnell verausgabt. Ihr Gegenüber erkennt Ihre Zwangslage und sie geben aus der Not heraus viel zu viel Gold für das dringend benötigte Gut her. Für solche Zwecke müssen Sie sich – wie oben beschrieben – mit handlichen Silbermünzen eindecken. Sind Sie gezwungen, doch an die Reserve zu gehen, stehen Sie wenigstens die Krise gesund und wohlbehalten durch.
Voraussetzung: Sie zeigen nicht nach außen, was Sie an Reserven haben! Hier, wie immer gilt: Erzeugen Sie keine Aufmerksamkeit und keinen Neid. Zeigen Sie Ihre Reserven nicht in Ihrem Lebensumfeld. Jammern und klagen Sie!
Kaufen Sie zum Höhepunkt einer Inflation keine Edelmetalle. Sie werden entweder mit Fälschungen betrogen oder mit überhöhten Preisen abgezockt. Wenn Sie noch Geld zum Investieren haben sollten: Suche Sie nach günstigen Wertgegenständen. In solchen Zeiten werden kostbare antike Möbel und Kunst zu Schleuderpreisen weggegeben, weil die Meisten sich keine Edelmetallreserven zugelegt haben und nun ihr „Familiensilber“ für’s Überleben verscherbeln müssen.
Legen Sie sich so viele Vorräte an lebensnotwendigen Gütern zu, wie nur möglich. Für alles, was Sie vorrätig haben, müssen Sie nicht loslaufen, um verzweifelt das Papiergeld noch schnell genug gegen etwas Brauchbares oder Essbares einzutauschen. Bevorraten Sie auch Dinge, die Sie zum Tauschen einsetzen können. Die verlieren auch kaum an Wert. Gute Tauschartikel sind Dinge des täglichen Bedarfs oder Medikamente, Tabak, Alkohol, Hygieneartikel, Korn, Werkzeug.
Gold in der Deflation
Doch wie verhält sich Gold in einem deflationären Umfeld? Was würde hier passieren?
Zuerst einmal muss man vorausschicken, dass mittlerweile die ganze wilde Gelddruckerei auch deswegen „alternativlos“ geschieht, weil wir sonst ungebremst in einen deflationären Crash schlittern würden. Die EZB verteilt eine halbe Billion Euro deswegen so großzügig an die Banken, weil ansonsten die Geldhäuser der Reihe nach in den Bankrott gegangen wären, als jetzt Griechenlands „Schuldenschnitt“ umgesetzt wurde. Ich habe oft beschrieben, wie tief die großen Banken Europas in den Sumpf riesiger Pakete an Staatsanleihen der überschuldeten Länder verstrickt sind.
Ein Flächenbrand an Bankenpleiten – und die Geldhäuser müssten zuschließen. Das bedeutet: Man kann nicht mehr überweisen, kein Geld abholen, Gehälter werden nicht mehr überwiesen, falls Geschäfte und Tankstellen noch offen haben, nützt weder eine Kreditkarte noch eine EC-Karte etwas. Nur Bargeld lacht. Und davon hat kaum noch einer etwas. Dazu kommt, dass das Misstrauen gegenüber den Banken groß wäre – auch der Banken untereinander (wie das schon heute der Fall ist) und der bargeldlose Zahlungsverkehr käme spätestens dann auch bei den noch bestehenden Banken zum Erliegen, weil niemand mehr Geld auf Banken einzahlt, aus Angst, es zu verlieren. Damit würde die effektiv vorhandene Geldmenge nur noch im umlaufenden Bargeld bestehen. Wenn Sie plötzlich nur noch als Geld haben, das Sie als Bargeld besitzen, wie viel wäre das? Fünfzig Euro? Fünfhundert Euro? Wie lange könnten Sie davon leben?
In einer Deflation stehen die viele Waren, die noch vorhanden sind, einer plötzlich zu kleinen Menge an Geld gegenüber. Denn wenn das Bankensystem zusammengebrochen ist, gibt es nur noch das Geld, was als Bargeld im Umlauf ist. Und das ist nur ein Bruchteil des einstmals vorhandenen. Damit bekommt man für Bargeld deutlich mehr an Gütern, als vorher. So schön, wie es klingt, ist das aber nicht. Die Firmen müssen die Preise immer weiter senken, insbesondere für nicht lebensnotwendige Güter, denn die Menschen geben das Geld nicht aus. Morgen ist alles billiger als heute, also warten sie mit Anschaffungen. Viele Firmen gehen in einer Deflation bankrott. Aber auch diejenigen, die noch bestehen, können ihre Mitarbeiter nicht zahlen, da sie kaum etwas einnehmen. Die deflationäre Todesspirale dreht sich immer weiter.
Was macht Gold in so einer Situation?
Nominell sinkt natürlich der Kaufpreis des Goldes. Aber weil die Industrie den Warenüberhang um jeden Preis an den Mann bringen muss, um die wenigen Barmittel zu gewinnen, wird das geldwerte Gold als Barmittel, gern gegen Waren eingetauscht. „Gold ist Geld, und nichts anderes“ sagte schon J.P. Morgan.
Die Kaufkraft des Goldes bleibt also erhalten. In verschiedenen Deflationen stieg die Kaufkraft, also der Wert des Goldes sogar noch. Das war zum Beispiel in der letzten deflationären Wirtschaftskrise der dreißiger Jahre der Fall.
Jeder Staat wird sich mit aller Kraft gegen eine Deflation stemmen, weil die gesamte Wirtschaft abstirbt, die Arbeitslosigkeit explodiert, die Kriminalität zur Beschaffung des kostbaren Bargelds auch. Dann wird das wenige Geld, das im Umlauf ist, meist auch noch gehortet wird und damit der Wirtschaft noch mehr Liquidität entzogen. Es gibt ja gottlob eine wirksame Technologie gegen den Geldmangel, und das ist die Druckmaschine. Das, lieber Leser, ist der Grund, warum heute in der EU solche gigantischen Summen noch nicht einmal gedruckt, sondern einfach per Knopfdruck erschaffen werden. Man will einem drohenden deflationären Crash vorbeugen.
Dass damit dann die Schleusen für eine erst anziehende, dann galoppierende und am Ende einer Hyperinflation geöffnet werden, wird zwar von der Politik heftig bestritten, ist aber in solchen Fällen fast immer eingetreten.
Was sollten Sie tun?
Zuallererst müssen Sie versuchen, Schulden abzubauen. In einer Deflation wiegt jeder Euro Schulden vielfach. Sie können noch so gut vorbereitet sein, wenn Sich Ihre Schulden in kürzester Zeit real vervielfachen, haben Sie kaum noch Handlungsspielraum. Bei Haus- und Hypothekenschulden können Sie mit der Bank verhandeln. Da viele ihr Haus dann einfach aufgeben müssten, wird die Bank einen Massenkreditausfall vermeiden wollen, und kompromißbereit sein, solange Sie überhaupt noch zahlen. Konsumkredite sind aber brandgefährlich. Hier wird kein Geldinstitut Gnade zeigen, das Ausfallrisiko ist zu hoch. Ein Hausbesitzer läuft nicht so schnell weg. Ein bankrotter Schuldner, der seinen Konsumkredit nicht mehr bezahlen kann ist in unruhigen Zeiten schnell verschwunden.
Verkaufen Sie keinesfalls Ihre Edelmetallreserven, nur weil jetzt die Preise nominal sinken! Die Kaufkraft des Goldes steigt genauso, wie die des Bargeldes. Sie bekommen sehr viel mehr für eine Unze Gold als vorher. Nur der Bargeldpreis sinkt, der Wert des Goldes nicht, er kann sich sogar erhöhen, wenn der Goldpreis halbwegs stabil bleibt.
Da sich in der Deflation der Kaufkraftzuwachs von Bargeld und Gold weitgehend synchron entwickelt, sollten Sie im Falle, dass Sie über Vermögen verfügen sollten auch noch Edelmetalle kaufen. Hier wird sehr wahrscheinlich Silber die bessere Alternative sein, denn es ist auch ein Industriemetall. Bei einer absterben Wirtschaft in der Deflation fällt auch die Nachfrage nach Silber – und damit sein Preis. Niemand legt dann in Silber an, denn Bargeld ist knapp und Silber steht schlecht. Genau dann sollte man noch einmal einsteigen. In der todsicher bald einsetzenden Gelddruckorgie und der folgenden Hyperinflation werden Sie mit diesem billig erstandenen Silber sehr kommod durch die anschließende Geld-entwertung kommen.
Auch hier ist, wie bei der Inflation anzumerken, dass Preissteigerungen und Preisverfall nicht gleichmäßig bei allen Warengruppen verläuft.
In einer Deflation geht es mit Luxusgütern und nicht lebensnotwendigen Waren mit den Preisen noch weiter herunter als für lebensnotwendige Güter. Essen, trinken und heizen müssen die Menschen, wenn sie auch noch so mit dem Geld knausern. Daher ist der Preisverfall in dieser Warengruppe am kleinsten.
Verstecken Sie ausreichend Bargeldreserven an verschiedenen Stellen zu Hause. Sie sollten mindestens drei Monate damit auskommen. (Siehe Beitrag Professor Wittmann). Damit sind Sie in der Zeit des deflationären Schocks bestens ausgerüstet. Tasten Sie ihre Edelmetallreserven nicht an, so lange Sie noch genug Bargeld haben, verbrauchen Sie das zuerst, denn – wie gesagt – die Hyperinflation wird so gut wie sicher folgen und das Bargeld wieder an Wert verlieren.
Leben Sie so weit wie möglich von Ihren Vorräten und versuchen Sie, sich selbst zu versorgen. Tauschen Sie Waren und Güter. Achten Sie darauf, solche Güter einzutauschen, die zur Zeit weit unter Preis aus Geldnot weggegeben werden. Zu solchen Zeiten kommt viel Silberbesteck, Schmuck, Silberleuchter, Sammlermünzen, kostbare Bücher etc. auf den Flohmarkt. Das sollten Sie eintauschen. Es wird Ihnen in der Hyperinflation und nach der Krise helfen.
Auf jeden Fall muss und wird die jeweilige Regierung – oder deren Nachfolgerin – das Geldproblem lösen. Bei einer Deflation wird sie die Geldmenge inflationieren auf Teufel komm raus, bei einer (oft darauf folgenden) Hyperinflation greift man am Ende klassischerweise zu einer Währungsreform oder einem Währungsschnitt.
In beiden Situationen bewährt sich Gold. In beiden Situationen sind die Preise des Metalls in der jeweiligen Währung relativ bedeutungslos, entscheidend ist die Kaufkraft des Edelmetalls, also die simple Frage: „Wie lange kann ich von einer Unze Gold leben?“ Hier punktet Gold seit jeher.
Kann der Goldpreis wieder fallen?
Gold büßt seinen Glanz eigentlich nur in Zeiten großer wirtschaftlicher Blüte etwas ein, wenn der Wohlstand wächst, die Währung stabil ist und die Menschen in eine sorglose, friedliche, sichere Zukunft blicken. Dann genießen die Menschen das Leben, und sorgen sich nicht. Gold wandelt sich vom sicheren Hafen in unsicheren Zeiten zum reinen Luxusgut und wird dann in großem Stil von der Schmuckindustrie und dem Luxussegment für die Reichen und Schönen nachgefragt. In solchen Boomzeiten sinkt auch die Kaufkraft des Goldes für eine Weile.
So eine Situation ist aber weit und breit nicht in Sicht. Zum ersten Mal haben wir eine weltweite Finanz- und Schuldenkrise, die nicht ohne Verwerfungen und Opfer gelöst werden kann. Die „Gefahr“, dass alles gut ausgeht ist so gut wie ausgeschlossen.
Wie tief könnte der Goldpreis dann sinken?
Auch in Wirtschaftsboomzeiten gibt es eine relativ sichere Untergrenze für den Goldpreis. Die Goldvorkommen dieser Welt sind schon sehr weitgehend ausgebeutet. Leicht zugängliche Goldminen gibt es so gut wie nicht mehr. Es wird immer aufwendiger, der Erde ihr Gold zu entreißen. Das ist auch das wirksamste Regulativ der Goldgewinnung. Steigen die Preise für das Metall der Könige, lohnt sich auch der Abbau in schwierigeren Minen und man kann höhere Förderkosten immer noch gewinnbringend finanzieren. Sinkt der Goldpreis unter die Förderkosten, schließt die Mine bald. Das würde sofort zu einer Verknappung auf dem Markt führen. Allein die Nachricht von schließenden Goldminen würde Käufer auf den Plan rufen, und den Preis wieder nach oben ziehen.
Die Förderkosten des großen, südafrikanischen Goldkonzerns „Gold Fields“ lagen Ende 2010 bei fast 700 Dollar pro Unze, das waren schon 20 % mehr als im Vorjahr. Dazu muss man noch die Explorations- und Kapitalkosten rechnen. Dann ergibt sich ein Herstellungspreis von etwas über 1000 Dollar pro Unze. Verkauft die Gesellschaft mit einem Gewinn von zwanzig Prozent, liegt der Preis „ab Werk“ für eine Unze Gold schon bei 1200 Dollar.
Damit ist das Gold aber noch nicht zu den Börsen, den Händlern, den Gieß- und Scheideanstalten, den Schmuckfirmen transportiert. Die Transportkosten sowie der hohe Sicherheitsaufwand, der bei so einem kostbaren Gut getrieben werden muss, sind beachtlich. Dazu kommt der Gewinn, den auch die Zwischenhändler, die Schmuckindustrie und der Goldhändler noch brauchen. Daher kann man von einer stabilen Untergrenze von 1300 Dollar für Gold ausgehen. Außer, dass in einer Verkaufspanik in kürzester Zeit Unmengen an Gold auf den Markt geworfen werden könnten, ist es unwahrscheinlich, dass der Preis noch unter diese Marke fallen wird.